
Die Geschichte der Burg Mauterndorf
Von der mittelalterlichen Mautstelle zur Erlebnisburg für Familien
Händler, Vagabunden, Erzbischöfe und Adelige: Die Burg Mauterndorf im Salzburger Lungau hat in ihrer langen Geschichte schon viele Reisende gesehen. Und sie alle hatten eines gemeinsam: Sie mussten hier auf dem Weg über die Alpen Maut bezahlen. Denn die Burg Mauterndorf ist eine der drei letzten erhaltenen Mautstellen entlang der Via Imperialis, des römischen Handelswegs von Süden nach Norden. Heute begeistern Burg, Wehrturm und andere Angebote große und kleine Besucherinnen und Besucher mit zahlreichen Erlebnissen.
Schutz für die Römerstraße & Mautburg der Fürsterzbischöfe
Bereits im vierten Jahrhundert nach Christus soll sich an der Stelle der heutigen Burg ein römisches Kastell befunden haben. Dieses sollte die Straße beschützen, die über den Radstädter Tauern nach Juvavum – also ins spätere Salzburg – führte. In einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. aus dem Jahr 1002 wird festgehalten, dass später an dieser Stelle eine Anlage zur Mauteinhebung errichtet wurde. Burg Mauterndorf selbst wurde erstmals 1253 urkundlich erwähnt. Das Salzburger Domkapitel hatte sie im 13. Jahrhundert statt der damaligen Mautstation zum Schutz der Marktgemeinde errichten lassen. Der Domprobst Burkhard von Weißpriach und Erzbischof Leonhard von Keutschach erweiterten die Burganlage im 15. Jahrhundert. Besonders Letzterer liebte die Burg sehr und nutzte sie als Sommersitz.
Bewegte Geschichte
Vom Staatseigentum in den Besitz des Landes Salzburg
Bis zum Jahr 1806 befand sich die Burg Mauterndorf im Besitz des Domkapitels und fungierte als dessen Verwaltungszentrum. Danach ging sie in Staatseigentum über. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Burganlage zunehmend vom Verfall bedroht. Im Jahr 1894 wurde sie von dem preußischen Stabsarzt Dr. Hermann von Epenstein erworben, der das Ensemble mit großem Aufwand wieder aufbaute. Nach mehrmaligem Eigentümerwechsel erwarb das Land Salzburg Burg Mauterndorf im Jahr 1968. Von 1979 bis 1982 wurde das historische Gebäude mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,45 Millionen Euro saniert.
Ein historisches Bauwerk, in dem Geschichte erlebbar ist
Heute präsentiert sich die Burg Mauterndorf als beeindruckendes historisches Bauwerk mit reicher geschichtlicher Vergangenheit. In den Sälen, Gewölben und Gemächern lassen Erlebnisausstellungen und das Lungauer Landschaftsmuseum Geschichte lebendig werden. Außerdem werden die Räumlichkeiten als regionales Kulturzentrum und als Gastronomiebetrieb genutzt und so mit Leben erfüllt.